Dezember 2024 - Chile+Argentinien/Berge, Gletscher, Seen in Patagonien

02. Dezember - 19. Dezember 2024

 

Punta Arenas ist die grosse Stadt im Süden des chilenischen Patagoniens. Heute leben hier rund 130’000 Menschen, die Stadt an der Magellanstrasse bietet alles was man braucht, es gibt einen sehenswerten Stadtkern mit alten Gebäuden, erbaut von den Schafbaronen von früher, einen schönen, grünen Plaza, einen alten Friedhof fast wie in Buenos Aires, Lädeli, Beizli…man kann sich hier verweilen. Auch wir tun das, aber nicht sehr lange. 

Südlich von Punta Arenas gibt es nochmals ein „Ende der Strasse“, das Ende vom chilenischen Festland. Dorthin fahren wir, die Strecke führt uns entlang des Wassers der schönen Magellanstrasse. Das Ende der Strasse bedeutet für den Iveco das Ende, er wird parkiert, für uns geht es noch ein Stück weiter, zu Fuss auf dem Wanderweg bis zum 5 km entfernten Leuchtturm San Isidro. Steinig und sandig geht es dem Strand entlang, ums Egg und wieder ums Egg bis zum rot-weissen Leuchtturm auf einem kleinen Hügel, es ist wie laufen im Tiefschnee, aber schön!

Retour in Punta Arenas nehmen wir die Strasse nordwärts nach Puerto Natales und weiter zum Nationalpark Torres del Paine. Wunderschöne, einmalige Landschaften erwarten uns!

 

Der Nationalpark "Torres del Paine" mit seinen Türmen und Seen ist die erste Perle von sechs Naturperlen die wir in den nächsten knapp 3 Wochen entdecken. Bergspitzen, Gletscher so weit das Auge reicht, tiefblaue und türkisfarbige Seen, Höhlen mit Malereien aus früher Zeit, farbige Hügel…wir sind jeden Tag von neuem begeistert, es ist die Zeit zum Wandern, Staunen, Entdecken! 

Auf Schritt und Tritt begleitet uns der patagonische Wind, selten sanft und säuselnd, meistens wild, laut und unberechenbar, ohne Gnade drängt er auf der Strasse den Iveco aus der Spur, lässt Beats Hände das Steuerrad fest umklammern, schaukelt uns in der Nacht, lässt unsere Nasen laufen und die Augen tränen, er schiebt uns vor sich her oder lässt uns beim Wandern gegen ihn stemmen und uns dick einpacken. Er bestimmt unsere Aktivitäten mit, aber die Freude an dem was wir sehen nimmt er uns nicht, er ist halt unser stetiger luftiger Begleiter.

Nach dem einmaligen NP "Torres del Paine" geht es erneut über die Grenze, nach Argentinien. Die zweite Perle ist der mächtige "Perito Moreno" Gletscher bei El Calafate, stundenlang kann man hier stehen und schauen und dem ständigen Knacken und Grollen lauschen wenn wieder irgendwo ein Eisbrocken abbricht, wunderschön! 

Zwischen all den Highlights liegen jeweils viele staubige, einsame Strassen oder Pistenkilometer durch die endlose, weite, flache Pampa...

 

Das Touristendorf El Chalten mit den berühmten Bergspitzen Fitz Roy und Cerro Torre und den vielen Wanderwegen sind unser drittes Ziel. Es ist ein Gewimmel von Leuten hier, das Dorf besteht fast nur aus Unterkünften und Restaurants. Bei unserer Anfahrt präsentiert sich uns der Fitz Roy ganz wolkenlos. Am nächsten Tag ist das Wetter nicht ganz so top, wird aber immer schöner, so wandern wir los zur Laguna Torres, doch leider bleiben der Cerro Torre Gipfel und seine Nachbarn wolkenumhüllt und lassen uns den schönen Blick nur erahnen, aber Wetter ist Wetter, wir geniessen das was wir sehen, im Gletschersee schwimmen die Eisberge und das Panorama rundum ist ein Genuss.

Unsere 4. Perle ist der Nationalpark "Perito Moreno". Der Name Perito Moreno verwirrt ein bisschen, es gibt auf unserer Route gleich drei Orte die diesen Namen tragen aber nichts miteinander zu tun haben, der Gletscher, der Nationalpark und weiter nördlich ein Städtchen. 

Der Nationalpark "Perito Moreno" liegt abseits und ist nur über eine 80 km lange, raue Schotterpiste zu erreichen, darum wird er nur von wenigen Leuten besucht. Uns ist das recht, wir geniessen drei Tage kompletter Ruhe in schönster Natur, es gibt genug Wanderwege, an einem Tag ist es fast windstill, die Sonne scheint und lockt zum draussen sitzen, herrlich!

Aber bald packt uns der Wind wieder, es wird ein wilder Ritt auf der Strasse bis zur "Cueva de las Manos", der Höhle der Hände, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. In der Schlucht des Rio Pinturas hinterliessen die Ureinwohner zahlreiche Malereien, Tierdarstellungen, meist Guanacos, Jagdszenen, sowie ganz viele Negativ-Drucke von Handflächen. Mit einer Führung dürfen wie die unzähligen Felsmalereien bewundern und erhalten viele Infos, ein sehr schöner und eindrücklicher Ort in diesem grünen Canyon.

Auf unserem Weg ins Städtchen Perito Moreno liegt gleich neben der Ruta 40 noch eine 6. kleine Perle, die "Tierra de Colores", spezielle farbige Hügel die man auf einer Rundwanderung bestaunen kann. Der Wind fegt uns fast von der Kante, so wandern wir ein bisschen schneller und huschen bald wieder in den windfreien Iveco.

Wir erreichen Perito Morena, das Städtchen liegt in der Nähe des zweitgrössten Sees von Südamerika, dem Lago Buenos Aires. Der See ist zweigeteilt, die Ostseite des Sees gehört zu Argentinien, die Westseite zu Chile, auf der chilenischen Seite heisst der See Lago General Carrera.

Eine spannende Etappe voller einmaliger Naturwunder liegt hinter uns!

 

Unsere Reise geht weiter, wir wechseln von Argentinien nach Chile, fahren entlang des riesigen Sees Richtung der "Carretera Austral", der bekannten Strasse in Chile die von Puerto Montt bis weit in den Süden nach Villa O'Higgins führt...   

    


Unsere Strecke vom 02. - 20. Dezember 2024
Unsere Strecke vom 02. - 20. Dezember 2024