Oktober 2024 - Einmal mehr...Start in Montevideo/Uruguay

30. September - 17. Oktober 2024

 

Nach einem ganzen Jahr zuhause heisst es für uns nochmals „Auf nach Südamerika“!

 

Viel ist gelaufen seit letztem Herbst, die Monate zerflossen wie im Nu - als erstes wurde der Iveco richtig repariert, wir hoffen er läuft jetzt wie ein Örgeli, für Beat gab es immer etwas zu tun auf dem Bauernhof oder am Iveco, zwischendurch hat es uns in die Engadiner Bergwelt gezogen und im Frühling mit dem Iveco in den Süden, im Oktober 2023 kam unser drittes Enkelkind zur Welt und im Mai 2024 unser 4. Enkelkind, welche Freude! So waren wir engagiert, die Zeit verging wie im Flug und wir haben’s genossen mit der Familie, den Kleinen, mit Freunden.

 

Nun möchten wir wieder eintauchen in dieses wunderbare Reiseleben, das Abenteuer ruft, wir folgen ihm in die Weiten von Südamerika, entlang der Küste und dem Meer bis ganz in den Süden von Patagonien, durch die Anden, mit Bergen, Gletschern, Vulkanen, Wäldern und Seen, durch Steppen und über Hochebenen, was werden wir erleben? Wir erzählen’s euch!

 

Am 09. September stehen wir einmal mehr mit dem Iveco im Hamburger Hafen beim O'swaldkai, erledigen den Papierkram, Beat fährt den Iveco ins Hafengelände und es heisst Byebye, gute Fahrt, wir sehen uns wieder in Uruguay!

Wir wissen es, das Schiff „Grande Buenos Aires“ auf dem unser Iveco mitfährt ist nicht im Fahrplan. Unseren Flug können wir nicht mehr verschieben, so fliegen wir Ende September wie geplant nach Uruguay und verbringen die Zeit bis zur Ankunft des Schiffes in und rund um Montevideo. Kurz haben wir überlegt für ein paar Tage mit der Fähre nach Buenos Aires rüber zu fahren oder husch einen Flug nach Rio zu buchen um die Wartezeit zu verkürzen, uns dann aber dagegen entschieden. 

Eigentlich hätte das Schiff schon vor unserem Abflug aus der Schweiz in Montevideo sein sollen, aber eben, es ist so eine Sache mit diesen Frachtschiffen, ein Fahrplan existiert wohl, aber nur zur groben Orientierung. Während den Tagen die wir in Montevideo verbringen rückt das Schiff immer weiter ins Hintertreffen. Auf dem Weg südwärts, der brasilianischen Küste entlang, stoppt der Frachter 4x, wir können die Position verfolgen auf dem MarineTraffic-App. Von Vitoria geht es nach Rio de Janeiro, dann nach Santos. Dort liegt die Grande Buenos Aires fast 3 Tage im Meer draussen vor Anker bevor sie in den Hafen einfahren kann, dann kommt nochmals ein Stop in Paranagua bevor das Schiff direkten Kurs auf Montevideo nimmt. Es zieht sich alles in die Länge wie ein Kaugummi, die Ankunft des Schiffes wird schlussendlich vom 09. Oktober auf den 14. Oktober gerückt!

 

Egal, es ist wie es ist, und es ist Frühling auf dem südamerikanischen Kontinent, wir sind hier, das Wetter ist angenehm warm, sonnig und windig. Wir wohnen im Hotel Columbia, es ist etwas in die Jahre gekommen, aber der Blick vom 7. Stock auf den Rio de la Plata ist einfach toll. Die Tage gehen dahin, wir besuchen alt Bekanntes in der Stadt und entdecken Neues, leben uns ein und kommen an. Das Kafi Brasilero ist immer noch unser Lieblingskafi und die Pärke in der Stadt unsere Lieblingsplätze. Wir besuchen das neu gestaltete Gauchomuseum im schönen Gebäude der alten Nationalbank, klettern auf die Aussichtsterrasse des Rathauses und bummeln durch die Strassen und Märkte. Der Rio de la Plata zeigt sich jeden Tag von einer anderen Seite, ruhig wie ein See, wellig und wild wie ein Meer, braun, blau oder gestreift, dunkel oder glitzerig hell, und die endlos lange Rambla entlang des Wassers lädt allzeit zu einem Marsch ein.

Für ein paar Tage nehmen wir uns ein Mietauto, besuchen andere Reisende (gecontour.ch) auf dem Camping im Paraiso Suizo oder machen Ausflüge aufs Land, und in den Tagen ohne Auto sind wir viel zu Fuss unterwegs oder der Bus fährt uns kreuz und quer durch die Stadt. 

Wir nutzen die Zeit um schon einiges zu besorgen was wir noch brauchen, Sachen für den Iveco die wir nicht mitverschiffen durften. Die Kontrollen für die Verschiffung von Reisemobilen werden immer strenger.

Endlich ist er da, der Tag an dem wir weit draussen die Grande Buenos Aires sichten - am Sonntag 13. Oktober fährt das Schiff in den Hafen von Montevideo ein, jehhh! Wir sind gespannt und hoffen ganz fest dass alles i.O. ist und niemand umegnäuslet hat in unserem Zuhause!

Es dauert, am Montag erwarten wir noch nichts, am Dienstag haben wir eine kleine Hoffnung, die sich aber nicht erfüllt, und am Mittwoch, endlich, sollen wir um 11 Uhr bei Eduardo Kessler im Büro sein, mit ihm holen wir den Iveco aus dem Hafen. Wir sind nicht die einzigen, es ist gerade Hochsaison für die Verschiffung weil jetzt bald Sommer ist in Südamerika, über 20 Fahrzeuge hat die Grande Buenos Aires mitgebracht aus Europa, puhhh, und so viele Leute möchten heute ihr Fahrzeug abholen, viel Arbeit für Herr Kessler. Gemeinsam spazieren wir alle zum Hafen, dort heisst es zuerst mal warten, es wird gerade gestreikt von 9 -13 Uhr, kein Schalter ist besetzt an der Eingangspforte. Um 13 Uhr gibt es ein Riesengedränge, alle Fahrzeughalter müssen zuerst eine Bewilligung für den Zutritt ins Hafengelände haben. Wir wartenden Frauen dürfen auch ins Hafengelände, ohne Bewilligung, aber nur bis zum Café. Wir plaudern, vertreiben uns die Zeit mit Rumstehen, warten und warten, Herr Kessler verschwindet und eilt von Büro zu Büro, dann werden alle Fahrzeugbesitzer tröpfchenweise mit einem kleinen PW zu den Autos gefahren, müssen alles kontrollieren und nach langer Zeit kommt die ganze Fahrzeugkolonne angefahren, wow, alle parkieren, nun muss noch jeder ins Büro um den TIP (Temporäres Einfuhrpapier fürs Fahrzeug) zu besorgen und dann dürfen wir losfahren, es ist fast 18 Uhr, 7 Stunden hat das ganze Prozedere gedauert!

Aber nun haben wir ihn, unseren Iveco, und ganz wichtig, alles ist in Ordnung, ausser dass uns jemand einige Länderkleber am Heck abgerissen hat, für was auch immer. Wir sind glücklich!

Und zum Glück haben wir noch eine Nacht mehr gebucht im Hotel, morgen gehts dann los nach Riachuelo zu Althausen's auf die Casavieja, dort räumen wir in aller Ruhe den Iveco um und ein, freuen uns aufs gspröchle und einen feinen Znacht bei Susanne und Ruedi!

 

Und dann geht's südwärts, Richtung Peninsula Valdés, vielleicht sehen wir dort noch Wale, wir hoffen es und freuen uns mega auf's wieder unterwegs sein und auf mehr Südamerika!