13. August - 26. August 2023
Die Hoffnung hat sich nicht erfüllt...das Theater geht weiter, der Hauptdarsteller in diesem endlosen Stück ist und bleibt unser Iveco!
Wir fühlen uns wie festgemacht an einem Gummiseil, der Pfosten ist eingeschlagen in Jujuy, wir spurten los, wir möchten etwas erleben, das Gummiseil dehnt sich, dehnt sich, ist gespannt, am Anschlag, weiter gehts nicht, Wuschhhh...und es spickt uns mit einem Knall zurück auf Feld 1, in die Iveco Garage in Jujuy! Oder wie diese angebundenen Pferde, ein Pflock im Boden, ein Seil mit einer Reichweite, gefesselt, sie zerren und ziehen, laufen im Kreis, möchten die Grashalme etwas weiter weg erreichen, die sind so grün und saftig, aber Nein, es geht nicht, es reicht nicht, niedergeschlagen bleibt das Pferdchen stehen, ergibt sich mit hängendem Kopf.
So etwa bewegen wir uns in diesem schönen Tal, wir möchten weiter, weiter, übers Tal hinaus, fahren ins Abseits, es lockt die schöne Natur, wir möchten sie sehen und erleben und staunen, unsere Augen schweifen lassen - wir haben uns so gefreut, auf Alles, auf diesen speziellen Nordwesten, die Hochebenen, die Berge, die Lagunen, die Farben, die Pisten ins Nirgendwo...es fehlt uns das Loslassen, das Gefühl der Freiheit inmitten der Natur, die Einsamkeit und die wundersamen Treffer tief ins Herz - wir haben es auf dieser Reise noch nicht gefunden!
Die Ruhe fehlt, der Kopf ist seit Brasilien fokussiert auf unser Fahrzeug, das Problem belastet uns, die Reisefreude schwindet dahin.
Nein, so ganz schwarz ist es nicht, auch die positiven Erlebnisse haben einen hohen Stellenwert, wir geniessen diese schönen Tage dazwischen! Jedesmal wenn das Gummiseil uns Auslauf gewährt, fahren wir voller Hoffnung husch und schnell durchs Tal, hinauf in urige Dörfer, spazieren durch farbige Märkte, geniessen die Stimmung, beobachten, wandern im roten Canyon der Senioritas, schrauben uns hoch auf der staubigen Piste bis auf 4350 müM und sind fasziniert von den farbigen Bergen von Hornocal, tuckern über holprige herrliche Kilometer ins abgelegene Tal nach Iruya...wunderschöne Ausflüge, aber stets enden sie mit einer Rückkehr nach Jujuy zur Iveco-Garage!
Diese Fehlermeldungen hören einfach nicht auf! Was immer alles in der Garage gemacht wird, immer wieder kehren sie zurück, diese serienmässigen Alarme + Notläufe des Motors, mit immer dem gleichen Ablauf!
Die Tage in der Iveco Garage in Jujuy erreichen schlussendlich innert der letzten zwei Wochen einen Stand von 2 einzelnen Garagentagen, 4 Tagen am Stück mit Camping in der Garagenhalle, plus 4 weitere Tage am Stück mit Camping in der Garagenhalle, die restlichen Ausflugstage sind gespickt mit roten Lämpli im Cockpit, Motornotläufen und Sorgenfalten auf unserer Stirn.
Nach vielen erfolglosen Ideen, Suchen und Reparaturen in all diesen Garagen in Brasilien und Argentinien wird jetzt der ganze Turbo ausgetauscht, zum Glück haben sie einen am Lager hier.
Ist er der Übeltäter? Wir sind gespannt...
Wir wissen, es kann immer etwas passieren, es gehört zum Reisen dazu, das ist uns ganz klar...und doch verzweifeln wir hier fast mit unserem Fahrzeug!
In Nordamerika hatten wir unglaubliches Glück mit dem Iveco und waren sehr dankbar, es war ein so schönes, entspanntes Reisen! Nun haben wir etwas Pech...aber auch das wird irgendwann gut kommen!
Wie ich kürzlich gelesen habe: Am Ende kommt alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende! So ist es wohl, alles braucht seine Zeit, und manchmal viel Geduld...