April 2019 - USA Osten...Baltimore, New York, Schweiz!

Baltimore
Baltimore

05. April - 18. April 2019

 

Wir stehen auf dem Campingplatz in der Nähe von Baltimore. Es ist nicht wirklich schön hier, nicht so schön wie auf all diesen State Park- oder Forest Campgrounds. Bis zu den Nachbarn trennen uns ein paar Meter, der Platz ist teuer für das was er bietet, aber wir sind nur aus einem Grunde hier: es ist praktisch für uns und in der Nähe von Baltimore. 

Und auch ein bisschen spannend ist es hier, USA Live! Was da so alles geht rundherum...lustig - die Nachbarn schräg gegenüber sitzen am Abend draussen vor ihrem grossen Mega-Wohnmobil, feuern was das Holz hergibt und schauen dazu TV auf dem riesigen Bildschirm der draussen an der Wand ihres Wohnmobils hängt...  

Wir sind beschäftigt mit Umräumen, Aussortieren und Packen, wir überlegen was alles mit in den Flieger kommt für die Heimreise, was im Iveco bleibt und wie alles verstaut wird. Ein bisschen Mühe haben wir mit dem knappen Platz im Iveco, bald herrscht im Inneren ein Riesenchaos, Türme und Beigen erheben sich, wir studieren wo wir überhaupt noch sitzen können…haha! Auch von aussen soll unser "Chäreli" eine saubere Falle machen, etwa die vierte angefahrene Autowaschanlage bietet dann so viel Höhe dass auch wir unter dem Dach Platz finden, tüchtig einseifen, bald glänzt der Iveco wie ein Spiegel! Irgendwann ist alles geschafft und wir sind bereit. 

Wir schlafen die letzte Nacht im Iveco...nach so vielen, vielen Nächten!

Es ist Montag der 08. April 2019. Wir machen uns auf den Weg nach Baltimore zu Pride International, dem Spediteur. Für die Autoabgabe im Hafen braucht man einen Escort-Begleitservice. Wir folgen dem Tip von Seabridge (Verschiffungsagentur) und engagieren einen hier wohnhaften deutschen Reiseleiter, er kennt sich gut aus und übernimmt für Reisende das Hafenprocedere bei der Verschiffung. Zuerst erledigen wir den Papierkram beim Spediteur, dann warten wir im Büro während unser Iveco von Herr Müller in den Hafen gefahren wird. Bye, bye, eine gute Überfahrt, bis in Hamburg!

Von Seabridge haben wir die Information erhalten dass das Frachtschiff hier in Baltimore mit einigen Tagen Verspätung ablegen wird, das ist nicht weiter schlimm, wir sind ja auf der Heimreise, so holen wir den Iveco im Mai etwas später ab im Hamburger Hafen.

Mit nichts als unserem Köfferli stehen wir da und fühlen uns etwas heimatlos...

Wir zügeln ins Hotel und verbringen die nächsten drei Nächte in Baltimore. Schon nach der ersten Nacht vermissen wir unser gemütliches Iveco-Bett. Wie soll man bloss schlafen in solch einer Badewanne von Hotelbett, puhhh…! Um das Rückenweh wieder loszuwerden marschieren wir um den Inner Harbor. Der Bereich um den Hafen ist schön und übersichtlich, wir sind ganz überrascht und es gefällt uns richtig gut hier in Baltimore. Wir besuchen das schön gestaltete Aquarium, erklimmen den Stadthügel, geniessen die Aussicht, staunen über ungewöhnliche Kunst im Visionary Art Museum und freuen uns nach langem wieder einmal über ein feines Essen in einem guten Restaurant, mhhh! 

Von Baltimore aus machen wir einen Tagesabstecher nach Washington. Der Zug bringt uns mitten in die Stadt, fast bis vors Kapitol. Die vielen japanischen Kirschbäume ums Tidalbecken locken jedes Jahr Scharen von Menschen an. Leider lässt sich die Sonne nicht blicken und die meisten Bäumchen haben ihre schönsten Blüten schon abgeworfen. Aber trotz der nicht mehr so üppigen Blumenpracht sind die vielen Bäume rund um diesen See ein Hingucker und der Spaziergang dem Wasser entlang ist wie eine Runde um den Türlersee. Washington ist voll von Denkmälern, viele sind dem Kriege gewidmet, wir pendeln von einem zum anderen, vom Kapitol zum Weissen Haus, fahren eine Runde mit dem Bus, stärken uns beim Käfele… bis die Eisenbahn ruft und uns retour nach Baltimore bringt. Washington, ein schöner Trip, wenn auch nur für einen Tag.

 

Im Hafen von Baltimore
Im Hafen von Baltimore

Wir brechen auf in die nächste Stadt, wir fahren nach New York, direkt hinein in den Big Apple! Für 20 Dollar bringt uns der Bus in knapp vier Stunden von Baltimore in die City von New York, „zmitzt in Chueche ine“. Für unsere letzten Nächte hier in New York gönnen wir uns ein schönes Hotel in der Nähe des Battery Parks an der Südspitze von Manhatten. Für uns eine gute Wahl, der Hudson River ist vor der Haustür, wir erspähen die Lady Liberty draussen im Wasser, Fähren fahren hin und her, die U-Bahn Station ist ums Eck…schön!

Es gibt viel zu sehen in der Stadt die niemals schläft! Wir laufen Kilometer um Kilometer, eine Sehenswürdigkeit reiht sich an die nächste, es macht Spass, wir sind beeindruckt…all diese modernen Wolkenkratzer die sich im Himmel verlieren, es glitzert, glänzt und spiegelt, diese atemberaubende Skyline, das Wasser, das pulsierende Leben, diese verschiedenen Menschen, speziell, spannend und anders…wir, die nicht so die Stadtmenschen sind, finden es super hier und wir fühlen uns pudelwohl! 

Einen Tag verbringen wir etwas ausserhalb der City und besuchen Verwandte im ländlichen New Jersey. Mit Plaudern, Lunch beim Italiener und Frühlingshike im Wald und entlang des Flusses ist dieser sonnige Tag eine schöne Abwechslung zur grossen Stadt.

 

New York
New York
Lady Liberty
Lady Liberty

Unsere Gedanken schweifen während diesen Tagen immer öfter nach Hause, näher und näher rückt es heran, das Ende unserer Nordamerikareise. Wir sind gerade etwas emotional und wehmütig…was haben wir doch alles erlebt in diesen vogelfreien, ungezwungenen Monaten, herrlich diese Natur, diese Tiere, schöne Begegnungen, unvergessliche Abenteuer, es war die pure Freiheit, es war der Hammer und einfach wunderschön! Was sind wir doch für Glückspilze!

 

Unserem treuen Iveco winden wir ein besonderes Kränzchen! 

Seit seine Räder in Halifax kanadischen Boden berührten lief er einwandfrei und tadellos - keine Reparaturen, kein platter Reifen, keinen Ärger - ausser den normalen Aufmerksamkeiten brauchte er das ganze Jahr über gar nichts, wir sind so froh! 

Zuverlässig hat er uns die rund 50’000 Kilometer durch Kanada, Alaska, die USA und Mexico begleitet! Er hat die übelsten Pisten mit Bravour gemeistert und uns nie im Stich gelassen! Und in seinem Inneren hatten wir allzeit unser gemütliches kleines Nest, das schätzen wir sehr! Ein grosses Lob bekommt auch der Top-Fahrer - souverän und ruhig lenkt Beat den Iveco auch in schwierigen Situation immer in der richtigen Spur! 

 

Es ist Zeit, der Taxifahrer verstaut unsere Koffer, reiht sich in den New Yorker Verkehr ein und bringt uns zum Flughafen. Mit drei Stunden Verspätung hebt der Flieger ab und lässt uns am nächsten Morgen in Island wieder von Bord. Einen Anschlussflug nach Zürich haben wir erst für den nächsten Tag, so verbringen wir einen Tag und eine Nacht in Island. Ein kurzer Zwischenstop in diesem Land aus Feuer, Wasser und Eis das wir in vergangenen Jahren schon mehrere Wochen bereist haben, uns so fasziniert und begeistert!

Weite Sprünge können wir nicht machen in diesen paar Stunden, das Schlafmanko macht sich bemerkbar, aber wir lassen es uns nicht nehmen mit einem kleinen Mietauto nach Reykjavik zu fahren, durch das Städtchen zu schlendern und anschliessend eine kleine Sehnsuchtsrunde über die Reykjanes-Halbinsel zu drehen. Der Blick schweift über Moos und Lavafelsen, Dampf steigt aus heissen Töpfen empor, die Wellen schlagen ans rauhe Ufer, es regnet und ist grau, aber wir geniessen diesen kleinen Rückblick mit unseren Augen und in Gedanken! Island, du geheimnisvolle Insel, irgendwann kommen wir wieder!

Die Nacht im herzigen Hotel in der Nähe des Flughafens ist kurz, am Morgen früh um 5 Uhr sind wir schon am Einchecken, nun dauert es nicht mehr lange - wir fliegen dem Tag entgegen, wir fliegen der Heimat entgegen, wir freuen uns auf zu Hause, auf unsere Kinder und die ganze Familie!

 


Ein Abenteuer ist zu Ende...wohin wohl unsere nächste Reise geht?
Ein Abenteuer ist zu Ende...wohin wohl unsere nächste Reise geht?